Jiu-Jitsu

Die Budokunst Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) = „weiche (sanfte) Kunst“

Vorwort

Ich hoffe mit dieser Einführung in die Kampfkunst  Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) das Interesse und die Neugier von euch Budōka nach „Mehr“ zu wecken und euch einen kleinen Einblick geben zu können.
Mein Motto: „Stillstand ist der Weg zum Rückschritt!“
Im Januar 2000, Jörg Eisele

Ursprung und Geschichte des Jiu-Jitsu

Der Ursprung des Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) geht vermutlich auf die indische Massagekunst zurück, welche weit über hundert schmerz- und lebensempfindliche Stellen des Körpers kennt. Von Indien kam diese Kampfkunst dann über China um 1650 nach Japan.
Theorien besagen, dass es eigentlich aus China stammen soll. Doch auch alte Chroniken und Überlieferungen aus Japan erzählen wie Tatemi Kazuchi 712 n. Chr. einen gewissen Tatemi Nokami mit einem Wurf durch die Luft wirbelte „als sei dieser ein Blatt“. Dieser Vorfall beweist auf jeden Fall ein Vorkommen von Kampfformen mit „leerer Hand“, der sogenannten waffenlosen Selbstverteidigung, auch im Japan der damaligen Zeit. Überlieferungen besagen, dass der Chinese Chin Gempin, welcher sich auf Owari niederließ und dort 1671 verstarb, nach seiner Aufnahme in den Samurai-Stand (Kriegerkaste) das Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) unter den Adligen und den Samurais verbreitete. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts war diese Kampfkunst eine der ersten Pflichten eines jeden Samurai und wurde im „Bushidō“ – dem sogenannten Ehrenkodex der Samurai – festgelegt.
Mit dem Ziel seine Gegner zu töten, oder zumindest kampfunfähig zu machen verfeinerte und entwickelte sich diese Kampfkunst in den weiteren Perioden zusehends. Zahlreiche Schulen (Ryu) entstanden und damit auch die verschiedensten Stilrichtungen. Die bekanntesten waren die Kito-Ryu, bei der die Wurftechniken im Vordergrund standen, die Yoshin-Ryu mit Betonung auf Schlag- und Tritttechniken, die Yawara-Schule mit ihren Druckpunkttechniken, sowie die Daito-Ryu (Ursprungssystem des Aikido) und die Tenjin-Shinyo-Ryu mit ihren gepflegten Wurf-, Würge- und Grifftechniken.
Die heutige Perfektion dieser Budokunst ist ausschließlich japanischen Bemühungen zu verdanken.

Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich die reine Kriegs- zu einer Kampfkunst, bei der Würfe, Hebel, sowie Schläge und Tritte gezielt zum Einsatz kommen. Ein Grundsatz gilt dabei immer: „Das Siegen durch Nachgeben!“
Durch einen Flottenbesuch eines Kreuzers der japanisch kaiserlichen Marine anlässlich der Kieler Woche 1906, wurde dem deutschen Kaiser Wilhelm eine Selbstverteidigungsdemonstration japanischer Meister zu ehren. Dieser verfügte daraufhin, dass an Offiziersschulen Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) Lehrer angestellt wurden. Bald daraufhin gründeten sich die ersten Vereine.
Übrigens entstand 1882 aus dem traditionellen Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) das Kodokan-Judo, dessen Begründer Jigoro Kano die gefährlichen Techniken   „entschärfte“ und die erzieherischen und geistigen Werte in den Vordergrund stellte. Judo wird heute als reine Wettkampfform im Breiten- und Leistungssportbereich angeboten.

Heute kann man sagen, dass Jiu-Jitsu (Ju-Jitsu) die älteste, noch ausgeübte asiatische Kampfkunst in Deutschland darstellt. Diese zählt zweifelsohne zu den flexibelsten und vielfältigsten Selbstverteidigungssportarten überhaupt.

Quellennachweis: „Die Selbstverteidigung Jiu-Jitsu“ von Masao Tsutsumi und Katsukuma Higashi „The Textbook of Ju Jutsu“ von S. Uyenishi

Voraussetzungen

Es gibt keine Jiu-Jitsu-Einsteigerkurse. Anfänger können bei uns jederzeit einsteigen. Das Mindestalter bei Jugendlichen ist 14 Jahre.

Probetraining im Jiu-Jitsu

Ein Probetraining im Jiu-Jitsu ist nach Absprache möglich.

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